Therapieangebot Osteopathie

Parietale Osteopathie

Bei der parietalen Osteopathie werden die Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien auf Bewegungseinschränkungen untersucht und behandelt.
Andere Teilgebiete sind die cranio-sacrale und die viszerale Osteopathie.
Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung von Störungen des Muskel-Skelett-Systems. Das Muskel-Skelett-System ist der Stütz- und Bewegungsapparat des menschlichen Körpers. Die parietale Osteopathie sucht nach Störungen in den einzelnen Strukturen des Bewegungsapparates sowie in ihrem Zusammenspiel und versucht, diese manuell zu beseitigen.
Zum Skelett des Menschen gehören Knochen, Wirbelsäule und Gelenke und im weiteren Sinne auch Bänder. Das Muskelsystem umfasst außer den Muskeln auch die Sehnen, Sehnenscheiden und die feinen Bindegewebshäute (Faszien), die die Muskeln umgeben. Die Faszien gehören zum Bindegewebe, das Muskeln, Knochen und auch Organe umhüllt, und das den ganzen Körper wie ein Netzwerk durchzieht und Verbindungen auch zwischen weit voneinander entfernten Körperregionen herstellt. In einem komplexen Zusammenspiel unter Beteiligung des Nervensystems ermöglicht das Muskel-Skelett-System dem menschlichen Körper Haltung und Bewegung.
Falsche oder übermäßige Beanspruchung, aber genauso auch fehlende Belastungen, können das Gleichgewicht zwischen den Funktionen der Knochen, Muskeln und Gelenke stören. Die parietale Osteopathie erkennt und behandelt ein solches Ungleichgewicht und wird bei vielen Anwendungsgebieten eingesetzt, zum Beispiel bei Sport- oder Unfallverletzungen, Haltungsschäden oder Rückenschmerzen. So können z.B. durch Unfälle oder Überlastungen Verletzungen der Faszien entstehen, die im filigranen, fein verwobenen Bindegewebe zu Verklebungen und Verknotungen führen. Dies kann Ursache sein für schmerzhafte Verspannungen und kann schlimmstenfalls sogar chronische Folgen nach sich ziehen.
Die parietale Osteopathie ermöglicht es, Störungen im Stütz- und Bewegungsapparat zu finden und auszugleichen. Bereits der Begründer der Osteopathie, der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still, stellte im 19. Jahrhundert fest, dass er die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen konnte, indem er Gelenkblockaden löste.
Der Osteopath benötigt ein fundiertes Wissen über die Strukturen und Funktionen des Bewegungsapparates, denn häufig ist der Ort der Symptome nicht identisch mit dem Ort der Ursache. Zum Beispiel kann ein blockierter Halswirbel zu Schwindelgefühlen oder Ohrgeräuschen führen.
Für die Behandlung stehen in der parietalen Osteopathie verschiedene Techniken zur Verfügung. Es kommen myotensive Techniken (Muskelenergie-Techniken) zum Einsatz, die Gelenkblockierungen lösen können. Auch eine sanfte manuelle Mobilisation oder eine Manipulation mit Impuls ist möglich.
Durch die parietale Osteopathie werden Blockaden der Gelenke und Verspannungen der Muskeln gelöst, Spannungsmuster und Verklebungen im Bindegewebe erkannt und mobilisiert. Wenn die Behandlung gelingt, kann der Körper in eine gesunde und schmerzfreie Körperhaltung zurück finden, Bewegungen werden geschmeidiger und flüssiger, Verspannungen werden langanhaltend gelöst.

 

Craniale Osteopathie

In der cranialen Osteopathie werden feine Bewegungen der Schädelknochen, des Kreuzbeins und der dazugehörigen Bindegewebshäute untersucht und behandelt.
Andere Teilgebiete sind die viszerale und die parietale Osteopathie.
Die craniale Osteopathie verfolgt das Ziel, den freien Fluss der Flüssigkeitssysteme an der Wirbelsäule bis hinunter zum Kreuzbein sowie im Schädel – insgesamt im sogenannten craniosacralen System – anzuregen bzw. bei Störungen wiederherzustellen.
Die Bedeutung der Cerebrospinalflüssigkeit (Liquor) für den Organismus
Der Liquor ist für die Entwicklung, Funktionsfähigkeit und das Wachstum des Gehirns notwendig.
Er leitet wichtige Nährstoffe zum Gehirn und an die Nerven weiter.
Die Theorie der cranialen Osteopathie geht davon aus, dass es neben Atemrhythmus und Puls noch andere körpereigene Rhythmen gibt, so z.B. einen Rhythmus des Liquors und anderer Flüssigkeiten. Die Bewegungen der Flüssigkeiten im Rückenmark und Gehirn zwischen Kreuzbein und Schädel werden von geübten Osteopathen als leichtes Pulsieren am ganzen Körper wahrgenommen.
Die feinen Schwingungen werden auf Körperflüssigkeiten und umliegende Gewebe übertragen. Der Rhythmus dieser Flüssigkeitsbewegungen kann als Diagnosemittel genutzt werden. Eine Veränderung dieses Rhythmus steht unter Umständen in Zusammenhang mit unserem Hormonhaushalt, Immunsystem, Atmung und Nervensystem.
Die Auswirkungen von Störungen
Störungen im craniosacralen System können sich beispielsweise in Migräne, Rückenschmerzen, oder auch in einer Immunschwäche äußern. Entsprechende Störungen können durch Zahnbehandlungen, Verspannungen, Stress oder Unfälle ausgelöst werden.
Craniale Osteopathie – Diagnostik und Behandlung
Bei der Behandlung im Rahmen der cranialen Osteopathie kommen sanfte Zug- und Druckbewegungen sowie ein leichtes Halten verschiedener Punkte zum Einsatz. Hierdurch können Muskeln, Knochen, Organe und Nerven wieder in einen natürlichen Fluss gebracht werden.
Die craniale Osteopathie wirkt sich – wie die anderen Osteopathischen Teilbereiche auch – auf den gesamten Organismus des Menschen aus. So ist es möglich, in ganz unterschiedlichen Bereichen des Körpers gleichzeitig Wirkungen zu erzielen.

Viszerale Osteopathie

Bei der Viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe sowie ihre umgebenden Strukturen auf Bewegungseinschränkungen hin untersucht und behandelt.
Andere Teilgebiete sind die cranio-sacrale und die parietale Osteopathie.
Die Organe sind durch Bindegewebe miteinander verbunden und die meisten werden vom Bauchfell umhüllt. Innerhalb dieses lockeren Verbundes sind sie beweglich und entwickeln einen eigenen inneren Rhythmus. Am deutlichsten wird dies bei der Lunge und dem für jedermann spürbaren Atemrhythmus.
Aber auch die anderen Organe entwickeln eine Eigenbewegung, die ein erfahrener osteopathischer Behandler erspüren kann.
Die viszerale Osteopathie befasst sich mit den inneren Organen (lateinisch: Viszera) des Menschen. Durch sanfte manuelle Behandlung wird deren freie Beweglichkeit im Bauch- und Brustraum wiederhergestellt.
Durch Fehlfunktionen der Organe aber auch durch äußere Einwirkungen wie Fehlhaltungen, Narben oder Entzündungen können diese freie Beweglichkeit und Rhythmik gestört werden. Langfristig entstehen dadurch Verspannungen oder Verklebungen, die zu chronischen Überlastungssymptomen führen. Folgen können beispielsweise sein eine Senkung von Blase, Uterus oder Niere mit Auswirkungen wie Menstruations- und Zyklusstörungen bis hin zu einer Inkontinenz.
Die viszerale Osteopathie setzt das sogenannte „Palpieren“, das sanfte Ertasten durch den Behandler ein, um solche Störungen zu erkennen. Durch eine sanfte Förderung der Eigenbewegung der einzelnen Organe vermag die viszerale Osteopathie die Vitalität eines Organs zu verbessern. Die dadurch verbesserten Selbstheilungskräfte können zu einer besseren Funktionsfähigkeit der Organe und dadurch zu einer Abnahme der Symptome führen. Das Wiederherstellen der inneren Balance zwischen den Organen aber auch zum muskuloskelettalen System durch viszerale Osteopathie verbessert die Organfunktionen, wirkt sich aber auch auf Fehlhaltungen oder Verspannungen des äußeren Muskelapparats positiv aus.